Pflegt man einen professionellen Blog, beschäftigt man sich nicht nur mit dem Schreiben der Beiträge, sondern ist es auch von Bedeutung, sich mit Blogstatistiken auseinandersetzen, um diesen dahingehend zu optimieren. Doch steht mancher „frische“ Blogger vor dem Problem, dass er nicht weiß, welche Bedeutung den entsprechenden Kennzahlen gegeben werden muss. Dabei verschenkt man aber wertvolles Potenzial.
Die Statistiken geben darüber Aufschluss, welche Aktionen die Leser ausführen, was besonders gefällt und welche Muster und Trends sich eventuell erkennen lassen. Welche dieser Kennzahlen sind also für einen Blogger wichtig?
Blogkennzahlen, die zur Optimierung relevant sind:
Mit der allgemeinen Übersicht der Besucher sind wahrscheinlich die meisten Blogger vertraut. Hat man es sich zur Regel gemacht, diese Kennzahl regelmäßig zu prüfen (beispielsweise einmal pro Woche), hat man auch im Blick, wie sich die Besucherzahlen verändert haben. Sind diese gestiegen oder eher gesunken? Manchmal hängt es davon ab, über welche Themen und wie oft in der Woche oder im Monat gebloggt wird. (Hier nützt zum Beispiel auch eine Excel-Tabelle, in der man sich die Besucherzahlen notiert und mit den vorherigen Zahlen vergleicht. Auch hilft es, sein eigenes Ziel genauer im Blick zu behalten.)
Manchmal sind Schwankungen saisonal bedingt. Zum Beispiel werden im Sommer eher weniger Blogbeiträge gelesen und auch geschrieben. Viele befinden sich dann im Urlaub oder beschäftigen sich eher mit anderen Projekten. Ebenso beeinflussen externe Verlinkungen genauso die Besucherzahlen. Wurde zum Beispiel ein Gastbeitrag auf einem anderen Blog veröffentlicht, kann es vorkommen, dass diese Blogleser dann auf den eigenen Blog landen – was natürlich gut ist.
Beliebte Blogbeiträge sind Posts, die am Häufigsten gelesen werden, und sind eine hochwertige Traffic-Quelle. Auch geben Sie den Hinweis darauf, welche Themen die Leser am Meisten animieren und die man vertiefen oder ausbauen sollte. Diese Artikel können dafür genutzt werden, eine Art Landingpage zu entwickeln oder eine Artikelserie zu starten und diese intern miteinander zu verlinken.
Referrals geben einen Überblick darüber, woher der meiste Traffic stammt und von welchen Blogs beispielsweise externe Verlinkungen stammen. Hier ließe sich eine weitere Zusammenarbeit überlegen. Sind gängige Suchmaschinen die Haupt-Trafficquellen, so lohnt es sich einige SEO-Maßnahmen mehr für den Blog anzuwenden, um die eigene Position in den Rankings zu relevanten Suchbegriffen weiter auszubauen.
Ebenso Keywords bringen Traffic auf den Blog. Denn über Keywords werden Artikel in der Regel in den Suchmaschinen gefunden. Daher sollte man auch selbst die Keywords im Blick haben, unter denen die eigenen Blogbeiträge in Google gefunden werden. Man erhält Hinweise, wo man seinen Blog noch weiter optimieren kann und gibt einen Einblick in aktuelle Trends, die man in weiteren Beiträgen für sich nutzen kann. Einen Ansatz dazu gibt Google selbst über die Webmaster Tools. Oder man nutzt dazu spezielle WordPress Plugins, die im Dashboard eine entsprechende Übersicht liefern.
Apropos Trends: Aktuelle Themen auch für seinen Nischenblog zu nutzen, ist ein enormer Traffic-Vorteil, der nicht zu verachten ist. Dabei ist nicht nur entscheidend, auf saisonbedingte Ereignisse zu setzen, sondern auch darüber hinaus zu denken.
Ein Beispiel: Halloween steht praktisch vor der Tür. Hierzu lassen sich verschiedene Themen verbinden. Es liegt nahe, sich mit Kostümen, Verkleiden und Schminke zu beschäftigen. Das ist aber auch eine Thematik, die man für den Fasching nutzen kann. Im Hinblick auf SEO und WordPress kann das Thema Halloween auch als Metapher genutzt werden: Manche Kennzahl ist nicht so offensichtlich. Zunächst muss hinter die Fassade geblickt werden, um nutzbare Schlüsse zu ziehen. Machen Sie sich zu den saisonalen Ereignissen rechtzeitig darüber Gedanken, ob Sie diese Trends auch für Ihren Blog nutzen können. Entwickeln Sie im Hinblick darauf rechtzeitig eine ordentliche Strategie.
Statistikzahlen, die das Userverhalten messen
Das Verhalten eines jeden Users und Lesers muss ebenso genauer unter die Lupe genommen werden. Durch das Interpretieren verschiedener Werte kann dies zur eigenen Blogoptimierung beitragen. Noch mehr hilft es Ihnen, Ihre Blogleser besser zu verstehen und einzuschätzen.
Die Bounce Rate oder Absprungrate zum Beispiel gibt Aufschluss darüber, wie viele Besucher den Blog verlassen, ohne eine weitere Unterseite zu besuchen. Dazu wird ein gewisser Zeitwert als Grundlage gesetzt. Ist die Absprungsrate beispielsweise sehr hoch, sollte man sich Gedanken dazu machen, wie das Erlebnis der Nutzer verbessert werden kann. Das umfasst beispielsweise Optik, Inhalte im Blog und natürlich auch die grundlegende Ladezeit. Beizeiten wird die Absprungrate auch als Indikator dazu verwendet, wie qualitativ eine Webseite tatsächlich ist. Sozusagen kann eine niedrigere Absprungrate auch ein günstigeres Ranking in den Suchmaschinen herbeiführen.
Des Weiteren sollte man die durchschnittliche Verweildauer pro Besuch regelmäßig im Auge behalten. Diese Kennzahl gibt Ihnen einen Einblick darüber, ob Ihre Blogleser nicht nur auf der Einstiegsseite bleiben, sondern auch weitere Artikel lesen oder andere Unterseiten der Domain durchsuchen. Je höher diese Zeitspanne ist, desto besser natürlich für den Blog.
Um diesen Wert zu begünstigen, kann es helfen, „ähnliche Artikel“ oder „Related Content“ unter den Original-Beiträgen mit aufzulisten. Das Plugin Shareaholic übernimmt das beispielsweise automatisch, wenn man zuvor die entsprechenden Einstellungen vorgenommen hat. Was in Google Analytics zum Beispiel genauso einsehbar ist, ist die Besuchsdauer, aufgeschlüsselt auf einzelne Contentseiten bzw. Beitragsposts. Auch daraus lassen sich Schlüsse ziehen, welche Themen die Leser besonders interessieren und man weiter ausbauen sollte.
Natürlich möchte man für seinen Blog, dass dieser nicht nur gelesen wird, sondern dass die interessierten Besucher auch wieder kommen und zu regelmäßigen Lesern werden. Über die Kennzahlen zu den neuen und wiederkehrenden Besuchern kann man einen ungefähren Mittelwert ziehen, wie gut man dies mit seinem Blog und den darin veröffentlichten Inhalten bewerkstelligt.
Eine interessante Kennzahl ist auch der Verhaltensfluss, der in Google Analytics einzusehen ist. Durch eine Heatmap wird in etwa dargelegt, wann der Ausstieg der Besucher erfolgt. Man sieht zum Beispiel, über welche Seiten der Blog verlassen wird. Auf diesen Seiten lohnt es sich dann, verschiedene Optimierungsmaßnahmen zu unternehmen, evtl. auf weiterführende Inhalte hinzuweisen oder zu diesen Themen weitere Artikel auszuführen.
Um seinen Blog zu erweitern und mit Inhalten zu füllen, die Ihre Leser sich wünschen und auch gerne verschlingen, lohnt es sich, die Kenn- und Statistikzahlen aus bewährten Tools regelmäßig zu prüfen. Daraus können Sie Verbesserungspotenzial ziehen und sich Strategen zur Inhaltserweiterung überlegen. Sicherlich fallen Ihnen selbst auch noch weitere Kennzahlen ein, die sich als wertvoll bei Ihrer Blogoptimierung erwiesen haben. Schreiben Sie dazu doch einen Kommentar und lassen Sie andere Leser an Ihren Erfahrungen teilhaben.
Bildquelle: Pink Sherbet Photography / Foter / CC BY